Donnerstag, 3. November 2011

Platon Höhlengleichnis

7. Buch Politeia

Dialog zwischen Sokrates und Glaukon

  • Sokrates erklärt im Dialog Glaukon den Unterschied zwischen Menschen mit Bildung und Menschen, denen jegliche Bildung vorenthalten wurde → Bildungsweg der Philosophen
  • erklärt anhand des (nicht explizit angesprochenem) Sonnen- und Liniengleichnisses den Weg der Erkenntnis zum wahren Sein/zur Idee des Gutem

Veranschaulicht wird dies von Sokrates anhand eines Beispiels:

Menschen („Versuchsobjekte“) werden von klein auf festgebunden in einer unterirdischen Höhle und können ausschließlich eine Höhlenwand betrachten.
Hinter ihnen befindet sich eine Mauer; hinter der Mauer ein Feuer.
Zwischen Mauer und Feuer werden Gegenstände hin und her getragen. Diese ragen über die Mauer hinaus und werfen einen entsprechenden Schatten an die Höhlenwand.
Die Menschen, die die Gegenstände tragen, sprechen. Dies hallt von der Wand zurück, sodass die Gefangenen denken, der Schatten würde sprechen.
Die Gefangenen können ausschließlich die Schatten der Gegenstände sehen und hören.
Die Gefangenen fangen schließlich an, die Schatten zu deuten und zu benennen. Für sie ist dies die wahre Welt.

Was passiert, wenn man einen Gefangenen zwingt, sich umzudrehen?

Die Augen würden schmerzen vom ungewohnten Licht des Feuers.
Die eigentlich realen Figuren würden nicht als real erscheinen.
Der Gefangene würde an seinen gewohnten Platz zurückkehren wollen, da er dort deutlicher sehen kann.

Was passiert, wenn der Gefangene mit Gewalt an das Sonnenlicht gebracht werden würde?
Auch hier würde er erst kaum sehen können, da er das Sonnenlicht nicht kennt.
Seine Augen gewöhnen sich an das Sonnenlicht. Er erkennt zunächst Formen und Schatten.
Mit der Zeit erkennt er dann klarere Formen und hellere Objekte, später auch die Sonne.
Er käme zu der Erkenntnis, Schatten werden durch Sonne geworfen.
  • Erkenntnis!

Nun würde er nie wieder sein altes Leben aufnehmen wollen.
Seine Augen müssten sich erneut an die Dunkelheit gewöhnen und er müsste ebenfalls erneut Schattenbilder deuten lernen.

  • Erkenntnis der Wahrheit!

Würde er nun doch zurückkehren und von seiner Erkenntnis berichten, so würden ihm seine Mitgefangenen keinen Glauben schenken.
Er würde nicht mehr als Gleicher anerkannt und von ihnen getötet werden, da sie Angst vor gleichem Schicksal hatten („mit verdorbenen Augen von oben zurückgekehrt“).

→ Die Gefangenen würden jeden töten, der sie hinaufbringen wollen würde!


„Platon veranschaulicht in diesem Gleichnis, dass der gewöhnliche Mensch im Alltag wie in einer Höhle lebt. Denn die Dinge, die er als real wahrnimmt, sind Platons Ideenlehre zufolge in Wahrheit nur Schatten und Abbildungen des wahren Seienden. Die Höhle im Gleichnis steht für unsere sinnlich wahrnehmbare Welt, der harte Aufstieg des Höhlenbewohners für den Weg der Seele hinauf bis zur Erkenntnis des tatsächlichen Zentrums des Seins: der Idee des Guten, die im Gleichnis durch die Sonne repräsentiert ist. Es geht im Höhlengleichnis also darum, die Denkkraft nicht auf das sinnlich Wahrnehmbare der uns unmittelbar umgebenden Welt zu lenken, sondern auf das, was hinter dieser Welt steht, beziehungsweise auf den ideellen Ursprung dieser Welt.“ (Zitat Wikipedia)


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